Koffein und Kaffee – körperliche Bereicherung – Das Ergebnis evidenzbasierter Forschungen

Koffein und Kaffee – körperliche Bereicherung – Das Ergebnis evidenzbasierter Forschungen

Das Herz-Kreislauf Systems profitiert vom Kaffeekonsum


Vorab auf einem Blick:

  1. Förderung von Nährstoffaufnahme und -verwertung, Zell- und Nervenschutz, Entgiftung und Erhöhung des Antioxidantien-Spiegels
  2. Risikofreier Konsum bei bis zu 300mg am Tag – in sofern man einen gesunden Lebensstil verfolgt
  3. Keine genauen Aussagen zum Koffein im Zusammenhang mit dem Blutdruck getroffen werden
  4. Kein Risiko für konorare Herzkrankheiten, aber GERINGERES Risiko!
  5. Herzrythmusstörungen treten in der Regel erst bei einer Zufuhr von über 1Gramm Koffein am Tag auf.
  6. Bessere Lernerfolge als Placebo-Gruppen – Interessant war, dass in der Studie von Daniel Borota die Lernerfogle erst bei 200mg Koffeinzufuhr nach dem Lernen signifikant wurden.
  7. Kaffee zeigt mögliche Schutzwirkungen vor Gehirnerkrankungen, wie Parkinson, Alzheimer oder Demenz.
  8. Koffein reduziert die Insulinsensitivität, was wohl mit dem Rückgang der Glucosespeicherung sowie die geförderte Freisetzung der Glucose zusammenhängt

Das Koffein im Kaffee wirkt sich auf das zentrale Nervensystem aus, macht uns Wach und steigert so die Aufmerksamkeit und bedingt Leistungsfähigkeit. Aber im Kaffee steckt noch viel mehr. Verschiedene Aromastoffe, Mineralien, Fette, Kohlenhydrate, Alkaloide , Proteine und Säuren wurden in Röstkaffees gefunden. Einige dieser Substanzen sind bis heute noch nicht bekannt, oder noch nicht ausreichend zur Struktur und Wirkung erforscht worden.
Allgemeine Koffein-Ablehner kann man vielleicht davon überzeugen, dass es sich auch sehr gesund auf Körper und Geist auswirken kann.

Kaffee und Koffein – voneinander zu unterscheiden!
Kaffee an sich hat eine lange Liste an vitalen Inhaltsstoffen mit unzähligen Wirkungen und Wechselwirkungen. Je nach Kaffeesorte unterscheiden sich die Zusammensetzungen, bleiben aber im Grunde genommen nahezu gleich.

Koffein Molekül, Xanthin Gruppe

Kaffeebohnen sind gemalene Samen von Steinfrüchten der Familie Rubiaceae bestehend aus einem Gemisch von Substanzen. Die Anzahl an Aromastoffen, die bisher gefunden wurden, ist schon bei über 800.
Koffein (auch Coffein, Caffein ,Thein, Tein, Teein) dagegen ist ein eine pharmakologisch aktive Substanz, genauer: ein (Purin)Alkaloid aus der Stoffgruppe Xanthine, welche Beispielsweise auch in Tees, Guarana, Cola oder Kakao sind. Alkaloide sind in Pflanzen vorkommende Verbindungen, die den menschlichen oder tierischen Organismus beeinflussen.
Die viele verschiedenen Substanzen im Kaffee dienen unter anderem einer geförderten Nährstoffaufnahme und -verwertung, Cell- und Nervenschutz, der Entgiftung und der Erhöhung des Antioxidantien-Spiegels. Auch wenn viele dieser Stoffe im Körper vorkommend Lebensbereichernd klingen, sind die arzneilichen Wirkungen oft beinahe unbedeutend gering oder bleiben ganz aus.

Koffein und Risiko
Wann Koffein gefährlich ist konnte noch nicht zu 100% festgestellt werden. Die meisten Studien deuten auf einen risikofreien Konsum bei bis zu 300mg am Tag hin, in sofern man einen gesunden Lebensstil verfoglt.
Da jeder Mensch unterschiedlich auf Koffein reagiert, muss bei empfindlicheren Personen die Koffeinzufuhr für einen unbedenklichen Konsum dementsprechend reduziert werden.
Bei Kindern muss beachtet werden, dass neben dem unausgeprägtem Organismus die Menge pro Kilogramm Körpergewicht die Maximaldosis bestimmt. So wäre die Blutkonzentration von Koffein Beispielsweise bei einer 10 Jährigen mit 30Kg Körpergewicht nach Einnahme von einem Getränk mit 150mg Koffein bereits wie die Blutkonzentration eines Erwachsenen nach 300mg Koffein. 300Mg wären für den durchschnittlichen Erwachsenen zwar eine Risikofreie Menge, aber der junge Organismus des Kindes ist noch nicht für solche hohen Konzentrationen im Blut ausgeprägt.


Bisher konnten keine Haar genauen Aussagen zum Koffein im Zusammenhang mit dem Blutdruck getroffen werden. So lange dazu noch nichts wissenschaftlich festgelegt ist, empfiehlt sich für Personen mit hohem Blutdruck ein gemäßigter oder reduzierter Kaffeekonsum.


Kein Risiko für konorare Herzkrankheiten, aber GERINGERES Risiko!
Ein bekannter Risikofaktor für konorare Herzerkrankungen ist der Anstieg des ungesunden LDL Cholesterins, welcher bei übermäßigem Kaffeekosum auftreten kann. Untersuchungen ergaben, dass das Koffein nicht der Auslöser für den LDL Cholesterin Anstieg ist, sondern manche der anderen im Kaffee enthaltenden Stoffe.
Wie kann man Kaffee also unschädlicher machen? 
-Besser filtern. Denn hier gilt: desto besser der Kaffee gefiltert ist, desto geringer der Gehalt von den meisten Nebenstoffen.
Gemäßigte Kaffeetrinker (weniger als 300Mg Koffein; täglich 3-6 Tassen) haben ein geringeres Risiko auf konorare Herzkrankheiten. Diese Studie führt diese Ergebnisse auf die im Kaffee enthaltenden Antioxidantien zurück.
Akute Beschwerden, wie Herzrythmusstörungen treten in der Regel erst bei einer Zufuhr von über 1Gramm Koffein am Tag auf.


Kaffee und seine vitalen Wirkungen
Die Wirkungen von Kaffee sind wie in der Einleitung bereits erwähnt sehr breit gefächert. Die verschiedenen Substanzen beeinflussen sich oft gegenseitig und haben selber auch nochmal völlig verschiedene Aufgaben in den verschiedenen Systemen in unserem Körper. Diese hier finden wir aus Forschungs- und Gesundheitszwecken wichtig zu nennen:
Koffein reduziert die Insulinsensitivität, was wohl mit dem Rückgang der Glucosespeicherung sowie die geförderte Freisetzung der Glucose zusammenhängt. Dies ist eine minimale (nicht signifikante), nicht therapeutische Vorsorge zum Diabetes Typ 2.
Kaffee zeigt mögliche Schutzwirkungen vor Gehirnerkrankungen, wie ParkinsonAlzheimer oder Demenz. Mehrere Forschungen zeigten, dass das Koffein, sowie andere Inhaltsstoffe zu Begünstigungen der Zustände für das Gehirn führen. Dies stellt zwar noch keinen arzneilichen Nutzen zur Verfügung, kann aber trotzdem den ein oder anderen Kaffeekritiker umstimmen.
Einige aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Kaffeekonsum z.B. vor Darm- und Leberkrebs schützt. Für die allmälige Bestätigung sind allerdings weitere Forschungen nötig. Kaffee steht aber immerhin nicht im zusammenhang mit der Entstehung oder der Förderung von Krebs.
Melanoidine sind in der Lage toxische Stoffe zu binden und schließlich zu exkretieren.
Resveratrol ist ein stark antioxidativer Stoff, der zum einen die Sirtuin-Gene aktiviert (Zellschutz; z.B. Gehirnzellschutz bei Schlafmangel) und zum anderen durch Hemmung des Nukleärer Faktor kappa B (ein Schlüsselprotein) Krebshemmend. ABER: die Supplementierung und sonstige Forschungen zur Verwendung für therapeutische Zwecke kamen bisher zu keinem Ergebnis.

Kaffee und Gedächtnisleistung
Dem Kaffee wird eine konzentrationssteigernde Wirkung zugeschrieben. In Studien, wie von Daniel Borota von der Johns Hopkins Universität in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) und von Forschern der Universität Bochum 2012 konnte dies nun anhand des Koffeins bestätigt werden. Die Koffein-Gruppen zeigten Signifikant bessere Lernerfolge als die Placebo-Gruppen. Interessant war, dass in der Studie von Daniel Borota die Lernerfogle erst bei 200mg Koffeinzufuhr nach dem Lernen signifikant wurden.

Koffein während der Schwangerschaft
Die Ergebnisse mehrerer Studien sind teilweise widersprüchlich. Den bisherigen Auswertung nach scheint der Konsum von unter 300Mg Koffein am Tag keine Auslöser für Schwangerschaftskomplikationen zu sein.

Wirkungsweise:
Koffein blockt die Adenosinrezeptoren im Nervengewebe und im Gehirn, wodurch Neurotransmitter wie Dopamin, Acetylcholine (u.a. Muskelaktivierung) und Noradrenalin ausgeschüttet werden und die Blutgefäße sich verengen. Auf diesem Wege wird im Gehirn der Wachzustand im Mentalen, sowie im körperlichen Bereich ausgelöst.
In 19 randomisierten Doppelblindstudien mit 7238 Patienten wurden verschiedene Schmerzmittel mit und ohne Zusatz von Koffein getestet.
Cochrane-Wissenschaftler um Dr. Christopher und J. Derry von der Uniklinik Oxford werteten Studien aus , bei denen die Mischung von Schmerzmitteln mit 100mg Koffein einen Schmerznachlass von +10% zeigten.
Daher auch der Zusatz von Koffein bei einigen Schmerzmitteln.

Fazit: Wie so ziemlich alles in der Natur, ist Kaffee ein sehr komplexer Stoff mit alleine schon über 800 Aromastoffen. Und wie auch bei so ziemlich allem gilt: die Menge macht das Gift! – oder hier auch: die Medikation!
Gemäßigter Kaffeekonsum kann gut für unsere Gesundheit sein. Also sollten gemäßigte Kaffeetrinker unbesorgt weiterhin Kaffee trinken.

Referenzen:

1. Pubchem: Compound Summary for CID 2519

2. Institute of Medicine (US) Committee on Military Nutrition Research. Washington (DC): National Academies Press (US); 2001.

3. Higdon J. et al (2006). Coffee and health: a review of recent human research. Critical Reviews in Food Science and Nutrition 46(2):101-23

4. Fredholm B. et al (1999). Actions of caffeine in the brain with special reference to factors that contribute to its widespread use. Pharmalogical Review 51,1:83-133

5. Myers M.G. (2004). Effect of Caffeine on Blood Pressure Beyond the Laboratory. Hypertension 43:724-5

6. López-García L. et al (2006). Coffee Consumption and Coronary Heart Disease in Men and Women: A Prospective Cohort Study. Circulation 113:2045-53

7. Cornelis M.C. und El-Sohemy A. (2007). Coffee, caffeine and coronary heart disease. Current Opinion in Lipidology 18(1):13-9

8. Kangbuk Samsung Hospital in Seoul, Südkorea

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